© G. Baumann

Bericht 2022 aus dem Arbeitsgebiet der Vilsalpgruppe 

01.01.2023

Nach einer Arbeitssaison ist vor der neuen Saison. Wie im Mitteilungsblatt 2021 zu lesen war, wurde der Bedarf an Material für eine Sanierung der Seilsicherung am Litnis bereits im August 2021 ermittelt. Bei der Gemeinde Nesselwängle stellte ich im November 2021 dafür einen Antrag, um zu prüfen, ob die Gemeinde die Materialkosten übernehmen würde. Noch im Dezember stimmte der Gemeinderat in seiner Sitzung dem Antrag zu. Um die geschätzten Kosten nicht zu überschreiten, bestellte ich bereits im Januar das erforderliche Klettersteigmaterial.

Im Frühjahr 2022 fanden in den Gemeinden Weißenbach und Nesselwängle Bürgermeisterwahlen statt. Mitte Mai stellte ich mich als Wegewart der Sektion Dillingen beim neu gewählten Bürgermeister, Herrn Harald Schwarzenbrunner, in Weißenbach vor. Der Termin war am Vormittag, somit hatte ich noch Zeit am Nachmittag für die neue Saison Material und Proviant zur Höflishütte zu bringen. Das nötige Material für die über den Winter entstandenen Schäden im Krottental konnte ich auch gleich notieren. 

Der Termin in Nesselwängle bei Bürgermeister, Herrn Hubert Mark, musste auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Dieser fand dann im Juli statt. 

Ende Mai wurde die neue Seilsicherung im Zustieg zum Litnis montiert. Mein Plan war, mit 4 Personen an einem Tag das Material, Bohrmaschine und Werkzeug hochzutragen, alles zu montieren und die alten Ketten bis zum Fahrzeug an der Gräner Ödenalpe zurückzubringen. Bereits beim Aufstieg unterstützten uns fremde Wanderer*innen und trugen etwas Material bis kurz vor den Einstieg. Willi und ich legten sofort mit dem Bohren und Montieren der Seilhalterungen los. Dadurch hatte der Zwei-Komponeten-Kleber Zeit zum Aushärten. Währenddessen holten wir das restliche Material von der Ödenalpe. Danach konnte man bereits die neuen Stahlseile montieren. Auf unsere Bitte hin, trugen viele Wanderer*innen die alten abgeschnittenen Kettensicherungen in ihren Rucksäcken bis zur Ödenalpe. Mit dieser freundlichen Unterstützung schafften wir unser Tagesziel und wir beendeten unseren Arbeitstag am Abend bei einer Brotzeit in der Ödenalpe.  

Eine digitale Wegedatenbank mit dem Namen „Contwise Infra“ wird in der Zukunft die Arbeit der wegehaltenden Sektionen, Fremdenverkehrsämter und Kommunen begleiten. Die Datenbank dient der Erfassung, Verwaltung und Erhaltung der alpinen Infrastrukturen und Wanderwege im gesamten Alpenraum. In ihr werden z.B. die Wegeberichte, Wanderbeschilderungen, bauliche Maßnahmen und Sperrungen dokumentiert. Um einen Zugang für Contwise Infra zu erhalten, war eine Schulung beim DAV nötig. In der Onlineschulung konnten sich Daniel Fiebig, Willi Höß und ich im Juni einen kleinen Einblick verschaffen. Mit der Verwendung einer App kann bereits vor Ort ein Großteil der Arbeitsdokumentation und Beweissicherung erledigt werden. Dies übten wir sofort bei unseren Arbeiten. Die betreuten Wanderwege in unserem Arbeitsgebiet werden somit für die Zukunft dokumentiert und sind jederzeit durch den deutschen Alpenverein einsehbar. 

Im Juni erhielt ich vom Wegewart der Sektion Landsberg Jörg Riedle die Info, dass der Hüttenwirt der Landsberger Hütte immer wieder von Wanderer*innen die Meldung bekommt, dass der Weg von der Krottenkopfscharte auf die Lailach schlecht ist. Für eine Kontrolle des Weges plante ich dafür ein Wochenende ein. Am Sonntag machten Willi und ich die Runde von der Höflishütte über den Dillinger Weg zur Krottenkopfscharte, weiter zur Lailach und über die nord-östliche Flanke zurück zur Hütte. Die westliche Seite der Lailach ist sehr brüchig und es entstanden über einen längeren Zeitraum einige Wasserrinnen. Bedauerlicherweise gibt es jedes Jahr nach dem Winter und nach Unwettern Veränderungen am Wanderweg. Die Lailach ist anspruchsvoll, dies ist in vielen Tourenbeschreibungen nachzulesen. Wanderschilder zur Lailach sind mit einem schwarzen Punkt gekennzeichnet und somit ist der Weg auch mit T4 eingestuft. Verständlicher Weise ist man unzufrieden, wenn der Gipfel für einige Wanderer*innen nicht zu erreichen ist. Als Wegewart ist man immer bemüht, alle sicher an ihr Ziel zu bringen. Doch die Natur hat manchmal etwas dagegen und ist dazu mächtiger als der Mensch. Wir kamen zu der Erkenntnis, es werden keine Hilfsmittel am Weg verbaut. Alles was bei den Wasserrinnen eingearbeitet wird, kann beim nächsten Unwetter wieder weg sein. Unsere Einschätzung teilte ich dann Jörg, dem Landsberger Wegewart, in einer Mail mit. 

Bereits am Samstag beförderte Martin Erdle mit seinem Traktor und Anhänger uns und Material samt Bohrmaschine bis zum Krottental. So konnten wir gleich die Winterschäden beseitigen. 

Der DAV-Weg 425 vom Schwarzwassertal auf die Landsberger Hütte war auch noch von meiner Liste abzuarbeiten. Die 15 Kilometer lange Anfahrt von Weißenbach über das Lechtal bis zur Hassenteufelhütte war mit einem Auto der Bergwacht aus Weißenbach für Willi und mich eine entspannte Sache. Mit schweren Rucksäcken voll mit Werkzeug, Material und Marschverpflegung machten wir uns an die Arbeit. Einen Teilabschnitt des Wanderweges 425 konnten wir ausschneiden und neue Markierungen anbringen. Doch uns lief die Zeit etwas davon. Denn wir hatten ja noch den Weg bis zur Höflishütte vor uns, und dazu waren noch ca. 4 Stunden mit einzuplanen.  

Am nächsten Tag erwarteten wir Gäste des Nordschwabenbusses an der Höflishütte. Nach einer kurzen Rast und Besichtigung der Hütte machte sich die Wandergruppe unter der Leitung von Josef Wiehler weiter auf den Weg zur Landsberger Hütte. Für das Arbeitsteam war ein Kontrollgang des Meraner Steiges bis zur Krinnenalpe geplant. Während Hilde und ich den Wanderweg kontrollierten, fuhr Willi mit dem Auto bis zum Parkplatz der Krinnenbahn und kam anschließend zu Fuß zur Krinnenalpe. 

Im Juli meldete sich Willi bei mir, dass er zwei Tage Urlaub für einen Arbeitseinsatz verwenden würde. Da es immer Arbeit gibt, planten wir gleich einen Montag und Dienstag zum Ausschneiden des Alpenrosensteiges ein. Unter der Woche sind weniger Wanderer*innen unterwegs und so konnte der ganze Steig ohne Unterbrechung von Latschen freigeschnitten werden. Es waren zwei lange und anstrengende Arbeitstage. 

Das verlängerte Wochenende Mitte August sollte nach den Wettervorhersagen schön werden. Hilde und ich wollten die Tage etwas entspannt im Arbeitsgebiet verbringen. Am Samstag und Sonntag markierten wir die verblassten Markierungen auf der ganzen Länge des Wanderweges 426 (Dillinger-Weg) neu. Am Montag hatten wir unerwartet Regen. Die Zeit nutzte ich, um einiges an Sperrmüll aus der Hütte für den Abtransport zusammenzustellen. Dabei kam eine Zentrifuge zum Vorschein. Es sollte sich noch herausstellen, diese war aus den 50iger Jahren und wurde von den örtlichen Hirten zum Herstellen von Butter verwendet. Am Dienstag markierten wir den ganzen Alpenrosen- und Gamsbocksteig. Bei herrlichem Wetter konnten wir noch eine Brotzeit vor der Heimfahrt auf der Krinnenalpe genießen. So ein entspanntes Wochenende! 

Am letzten Wochenende im Augst sollte der Sperrmüll wie geplant durch Hubert Posch abtransportiert werden. Hubert konnte erst am Montag zur Hütte kommen. Deshalb war die Anfahrt ins Arbeitsgebiet am Sonntag. Auf meine Einladung aus dem vorigen Jahr hin, war unsere ehemalige 1. Vorsitzende Marlies mit dabei. Nach der Ankunft an der Hütte machten wir uns auf den Weg zum Weißenbacher Notländerkar. Plötzlich einsetzender Regen zwang uns letztendlich wieder zur Umkehr. In der Höflishütte angekommen, war es wohltuend den Ofen anzuheizen und uns, unsere Kleidung und Schuhe zu trocknen. 

Am nächsten Tag (Montag) strahlte die Sonne wieder und der Vortag war vergessen. Nach dem Frühstück wanderten Marlies und Hilde noch ins hintere Birkental. Als ein Dankeschön für seine Unterstützung hatten wir Hubert und dessen Frau am Mittag zum Essen in die Höflishütte eingeladen. Der Fahrweg war im August durch die letzten Unwetter massiv beschädigt worden, so war die Anfahrt nur mit dem Traktor möglich. Nach dem Essen wurde der Sperrmüll auf den mitgebrachten Anhänger verladen. Hubert entsorgte alles am darauffolgenden Tag im Wertstoffhof Weißenbach. 

 

Im September ist es wieder so weit: Vor dem schlechten Wetter wird die Hütte bis zur neuen Saison abgesperrt. Es macht mich immer wieder glücklich, dass wir alle gesund und unfallfrei aus dem Arbeitsgebiet heimkehren. 

Danke den Helfern und für die Unterstützung: 

 

 

Willi Höß, Xaver Kaltenegger, Marlies von der Grün 

Hubert Posch, Familie Erdle 

Jäger Hubert Meier mit Kollegen 

Gemeinde und Tourismusamt in Weißenbach / Lech 

Gemeinde Nesselwängle und dem TVB Tannheimer Tal 

Martin Rief, Krinnenalpe 

Ernst Kuisle, Bergwacht Weißenbach 

 

 

Wegewart der Vilsalpgruppe 

Gottfried mit Hilde 

 

E-Mail: Wegewart Vilslalp